Als der Angriffskrieg in der Ukraine startete und viele ukrainische Geflüchteten in der Schweiz Zuflucht in Gastfamilien fanden, haben Mitglieder von Systemis und dem IEF ein Projekt zur Unterstützung von Gastfamilien initiiert. Daraus ist ein Netzwerk von engagierten Systemiker:innen entstanden, das sich mit dem Projekt «Hilfe für Psychotherapeut:innen in der Ukraine» einem europaweiten Netzwerk zur Unterstützung von Ukrainischen Kolleg:innen angeschlossen hat. Der Fokus heute ist, Kolleg:innen vor Ort zu unterstützen, die unter prekären Umständen ihrer Tätigkeit nachkommen.

Im Blogbeitrag vom 19. Dezember 2024 haben wir über die Ukrainischen Kolleg:innen der psychiatrisch-psychotherapeutischen Kliniken in Lwiw, die in der Schweiz zu Besuch waren, berichtet.

Das Projekt Hilfe für Pschotherapeut:innen in der Ukraine möchte eine Klinik in Lemberg/Lwiw nun nachhaltig finanziell unterstützen, damit diese weitergeführt (und nicht geschlossen) wird.

Die Lage vor Ort

Da es in der Ukraine keine Krankenversicherung gibt, müssen die Patient:innen ihre Behandlung immer selbst bezahlen, was gerade für manche Menschen, die aufgrund einer Suchterkrankung nicht mehr am Alltags- oder Arbeitsleben teilnehmen eigentlich nicht möglich ist. Durch den schon langen währenden Krieg hat sich deren Situation zunehmend verschlechtert.

Eine dort arbeitende Psychotherapeutin hat uns hier eine Kurzbeschreibung der Klinik gesandt.

«Seit etwa drei Jahren gibt es ein psychotherapeutisches Projekt, das auf ehrenamtlicher Basis basiert. Das Projekt betreut 15 Patientinnen und Patienten mit schwerer Alkohol- und Drogenabhängigkeit psychotherapeutisch, von denen einige zusätzliche psychische Störungen haben, oft aufgrund traumatischer Erlebnisse.

Wissenschaftlicher Betreuer des Projekts ist Professor Oleksandr Filz, Doktor der Medizinischen Wissenschaften, Leiter der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie an der Nationalen Medizinischen Universität Danylo Halytsky Lwiw.

Das Konzept des Projekts geht davon aus, dass die Patienten lange Zeit in der Abteilung bleiben, dort Behandlung erhalten und tägliche Aufgaben ausführen, um von dort aus langsam in einen normalen Lebensablauf zurückkehren zu können.

Während der Woche beschäftigt das Projekt 6 professionelle Psychotherapeuten, die Gruppenpsychotherapie (z.B. transfigurative Suchtpsychotherapie) und auch Einzelsitzungen durchführen. Darüber hinaus gibt es eine Soziotherapiegruppe, mit dem Ziel der Integration  der Teilnehmenden in einen normalen Alltags- und Arbeitskontext. Fast alle Psychotherapeut:innen arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich.

Deshalb müssen die Patient:innen nicht für ihre Behandlung bezahlen, sondern «nur» ihre Unterkunft und Verpflegung selbstständig finanzieren. Aufgrund der schwierigen Lebensumstände können sie und ihre Familien es sich aber in der Regel nicht leisten, dafür zu bezahlen, was zu einem Mangel an Mitteln führt, um die notwendige Hilfe bereitzustellen.»

Derzeit ist die finanzielle Situation des Projektes in der Klinik in Lwiw kritisch: Es gibt nicht einmal genügend Mittel für die richtige Ernährung der Teilnehmer:innen, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass die Therapeut:innen, die zunehmend erschöpft sind, keine angemessene Vergütung für ihre harte Arbeit erhalten.

Trotz dieser schwierigen Bedingungen sind die Behandlungsergebnisse beeindruckend: Mehr als zwei Drittel der Patient:innen erlitten bisher keinen Rückfall! Viele von ihnen arbeiten sogar nach Abschluss ihrer eigenen Behandlung weiterhin als Freiwillige in Rehabilitationszentren.

Was wir tun können

Deshalb haben wir uns gedacht, dass die nachhaltigste Hilfe ist, wenn wir das Projekt in der Klinik mit monatlichen Spenden unterstützen, damit diese wertvolle Arbeit fortgesetzt werden kann.

Ideal wäre es, wenn wir monatlich CHF 500.- überweisen könnten, da diese Summe das Funktionieren des Projekts und seiner Teilnehmer:innen einigermassen sicherstellen würde.

Möchten auch Sie das Projekt mit einer regelmässigen Spende unterstützen? Wir – wie auch unsere Kolleg:innen aus Lwiw – sind Ihnen sehr dankbar.

Spendenkonto:

CH06 0900 0000 1644 7867 0

Systemis Ukraine Hilfe

8400 Winterthur

hh

Falls wir für Sie eine Spendenbescheinigung ausstellen dürfen, geben Sie uns doch gerne im Mitteilungsfeld ihre Adresse (postalisch oder E-Mail) an.

Claudia Starke, Systemische Lehrtherapeutin, Leiterin des Projektes, Vorstandsmitglied IEF

Anna Beer, Co-Präsidentin Systemis, Unterstützerin des Projektes