– von Marcel Küng.

In meiner Beratungsarbeit sehe ich mich häufig mit „herausfordernden“ oder „schwierigen“ Situationsbeschreibungen konfrontiert. Es sind Erinnerungen oder vielmehr emotional aufgeladene, erinnerte Geschichten meiner Klientel. In der Regel lade ich in dieser Anfangsphase mein Gegenüber dazu ein, die Geschichten zu benennen, zu betiteln. So ergeben sich Themen oder Themencluster, die überschaubar sind. Dann interessiert mich, an welchem Thema mein*e Klient*in nun arbeiten möchte und welches Anliegen sie in die Beratung mitgebracht hat.

Auf der Suche nach einer Lösung bringen uns Klienten*innen also zunächst mindestens ein „Problem“ mit, das sie manchmal sehr deutlich, aber häufig nur vage in Worte fassen können. Den meisten meiner Klienten*innen fällt es nicht leicht, sich trotz „Ressourcenaktivierung“ und der „Suche nach Ausnahmen“ der Zielerarbeitung zu widmen.

Immer wieder erlebe ich an diesem Punkt des Beratungsprozesses die Arbeit mit Bildern als hilfreich. Ich habe mir achtunddreissig Bilder zusammengestellt. Die Anzahl Bilder hat übrigens keine Bedeutung, ist rein zufällig. Es sind Bilder von Tieren, der Natur und von Architektur. Meist lasse ich mein Gegenüber ein Bild aussuchen, das stellvertretend für das „Problem“ steht. Die Reduktion der Auswahl auf ein paar zur Verfügung stehende Bilder stellt da übrigens kein Hindernis dar. Erfahrungsgemäss findet sich meist eine Assoziation zu einem oder mehreren Bildern. Alternativ kann mein Gegenüber selber nach einem Bild z.B. im Internet suchen. Das Vorgehen bietet sich gerade bei Onlineberatungen an.

Ist ein Bild gefunden, lasse ich mir erklären, für was das Bild steht und wie es das „Problem“ repräsentiert. Danach bitte ich den*die Klienten*in, sich ein Bild auszusuchen, das für die „Lösung“ steht. Ich bin immer wieder fasziniert, wie konsequent diese Aufgabe dann angegangen wird. Mir schilderte erst kürzlich eine Klientin, wie überrascht sie war, was für starke Gefühle das Bild in ihr auslöste. Das „Lösungsbild“ unterstützt mein Gegenüber dabei, einen positiven, stimmigen, emotionalen, kognitiven und physiologischen Zustand zu aktivieren. In dem er oder sie nun ein Bild des „Problems“ und der „Lösung“ vor sich hat, kann auch ich im Gespräch immer wieder auf diese hinzeigen und verdeutlichen, über was wir aktuell gerade sprechen. Mir hilft es, am „Lösungsbild“» anknüpfen zu können und darauf bezogen ein Ziel zu konkretisieren.

Für die Suche nach Bildern empfehle ich die Webseite Pixabay. Pixabay ist eine kreative Community, die Bilder und Videos frei von Urheberrechten mit anderen teilt. Alle Inhalte werden unter der Pixabay-Lizenz veröffentlicht, was eine sichere Verwendung selbst für kommerzielle Zwecke ermöglicht.

Marcel Küng, 45-jährig,
punkto Kinder-, Jugend- & Elternberatung, Bahnhofstrasse 6, 6341 Baar, punkto-zug.ch, m.kueng(at)punkto-zug.ch